Im Projekt RESPAN realisiert ein interdisziplinäres Forschungsteam der Technischen Hochschule Wildau die Analyse der Realisierung und Wirksamkeit von betrieblichen Pandemieplanungen sowie die Konzeption von neuen Werkzeugen, um die Pandemieplanung zu verbessern und zu erleichtern. Dazu werden vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie während der Laufzeit vom Januar bis zum Dezember 2021 bestehende Pandemiepläne in Unternehmen aller Art und auf Ebene der öffentlichen Hand analysiert, der aktuelle Stand von Wissenschaft und Technik zusammengetragen und Verbesserungspotenziale herausgearbeitet. Darauf aufbauend werden neue Dokumente und Leitfäden erarbeitet und für Unternehmen zu Verfügung gestellt. Die Arbeiten werden durch die Forschungsgruppe Sichere Objektidentität unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Frank Gillert koordiniert.
Die Corona-Pandemie hat die deutsche Gesellschaft und Wirtschaft erheblich belastet und dabei zahlreiche Schwachstellen offengelegt. Zur Sicherung von Leben, Gesundheit und Wohlstand ist es wichtig, dass Unternehmen ihren Betrieb in Zukunft schneller und besser, mit minimalen ökonomischen Verlusten und bei Berücksichtigung der Mitarbeitendengesundheit an pandemische Situationen anpassen können.
Dafür müssen die Instrumente der Pandemieplanung effektiv und verantwortungsvoll genutzt werden. Sie müssen leicht einsetzbar, flexibel und nicht zu komplex sein, gleichzeitig aber die tatsächliche Komplexität in der unternehmerischen Realität abbilden. Zudem müssen sie etwaige Rahmenbedingungen berücksichtigen, die unter anderem durch Hygienekonzepte, die Digitalisierung und juristische Restriktionen entstehen.
Während der Corona-Pandemie wurden in den unterschiedlichsten Bereichen Erfahrungen gesammelt, aus denen neues Wissen generiert werden kann. Dies gilt insbesondere für Kernthemen der zivilen Sicherheit: Vom Pandemie-Management über Versorgungssicherheit und Risikokommunikation bis hin zur Simulation der Pandemieausbreitung.
Mit dieser Ausgangslage soll RESPAN den Wissensstand und die Möglichkeiten zur betrieblichen Pandemieplanung in Deutschland verbessern. Durch Recherche und Auswertung bestehender Pandemieplanungen und der Bewertung ihres Nutzens für Unternehmen, über 150 Interviews mit Entscheidungstragenden und einer Umfrage unter rd. 300 Unternehmen wurde die Grundlage gelegt. Darauf aufbauend wurden Verbesserungspotenziale identifiziert und der internationale Stand von Wissenschaft und Technik analysiert. Die daraus entstandenen Konzepte und Vorschläge wurden in einen Pandemieplan-Generator und zahlreiche Leitfäden überführt und hier frei zur Verfügung gestellt. Über "Pandemieplan erstellen" können Dokumente an das Unternehmen angepasst und für den Eigenbedarf heruntergeladen werden.
Das Forschungsteam von RESPAN unter Zusammenarbeit verschiedener Forschungsgruppen der Technischen Hochschule Wildau zum Ziel, den Wissensstand der Pandemieplanung für Betriebe in Deutschland zu verbessern. Insbesondere für KMU (klein- und mittelständische Unternehmen) und Verwalter kritischer Infrastrukturen wurden flexible und komfortable Leitfäden und Dokumente der Pandemieplanung erstellt, wodurch eine vereinfachte und zeitnahe Umsetzung innerhalb des Betriebes ermöglicht werden soll.
Um dieses Ziel zu erreichen, wurden bestehende Pandemieplanungen recherchiert und deren Nutzen für Unternehmen bewertet. Zusätzlich wurden wichtige Positionen in Unternehmen bezüglich Probleme und Erfahrung in der Umsetzung während der aktuellen Pandemie befragt. Durch die anschließende Auswertung können die Adaptivität und leichte Anwendung der erarbeiteten Leitfäden und Dokumente gewährleistet werden.
Aus der Projektlaufzeit entstanden so Dokumente und Leitfäden für die Erstellung betrieblicher Pandemiepläne, welche hier zu Verfügung gestellt werden. Über Pandemieplan erstellen können Dokumente an das Unternehmen angepasst und für den Eigenbedarf heruntergeladen werden.
Das Forschungsprojekt RESPAN wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung vom Januar 2021 bis zum Dezember 2021 im Themenfeld „Zivile Sicherheit – Corona-Pandemie“ gefördert.